Die Vorsorge-Darmspiegelung

 

Eine Vorsorge-Darmspiegelung ist ein diagnostisches Verfahren, das zur Früherkennung von Darmkrebs und anderen Erkrankungen des Dickdarms dient. Dabei wird ein flexibles Endoskop, das Koloskop genannt wird, in den Enddarm eingeführt und langsam durch den gesamten Dickdarm vorgeschoben.

 

Diese Untersuchung ermöglicht es, eventuelle Polypen, Geschwüre, Entzündungen oder andere anomale Befunde im Dickdarm zu erkennen. Polypen können während der Koloskopie direkt entfernt werden, was das Risiko einer späteren Entwicklung von Darmkrebs deutlich reduziert.

 

Die Vorsorgekoloskopie ist eine wichtige Massnahme zur Krebsvorsorge, insbesondere für Personen über 50 Jahre oder für solche mit familiärer Vorbelastung für Darmkrebs. Sie kann lebensrettend sein, da sie dazu beiträgt, Darmkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen, wenn er noch gut behandelbar ist.

 

Methoden zur Früherkennung

Alternative Methoden zur Früherkennung von Darmkrebs neben einer Darmspiegelung sind Stuhluntersuchungen auf okkultes Blut im Stuhl oder ein bildgebendes Verfahren, die sogenannte CT-Kolonographie.

 

Darmkrebs in der Schweiz – Zahlen und Fakten

Darmkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen in der Schweiz. Gemäss der Krebsliga Schweiz (letzte Aktualisierung: Dezember 2023) erkrankten jährlich 4500 Menschen daran. Der Darmkrebs macht rund 10 Prozent der neuen Krebsdiagnosen aus. Es sterben nach wie vor jedes Jahr rund 1600 Menschen an den Folgen der Krankheit. Ein Grossteil der Patienten ist über 50 Jahre alt, wobei Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen. Ein erhöhtes Risiko tragen jedoch auch jüngere Menschen, wenn bei einem Elternteil oder bei Geschwistern Darmkrebs oder Darmpolypen diagnostiziert wurden. Je mehr Angehörige erkrankt sind, desto höher das Risiko.

 

Die Mehrheit der Darmkrebserkrankungen wird erst in einem späteren Stadium diagnostiziert, da Abklärungen häufig erst stattfinden, wenn Symptome auftreten und die Erkrankung meist schon fortgeschritten ist. Schätzungen zufolge dauert es mindestens zehn Jahre, bis sich aus einem gutartigen Polypen Krebs entwickelt. Mit der Darmspiegelung können Polypen einfach entfernt und das Risiko der Entwicklung von Darmkrebs signifikant reduziert werden.

 

Blut im Stuhl ist eines der wichtigsten und ersten Symptome bei Darmkrebs. In der frühen Phase ist das Blut oft unsichtbar (okkult) und wird meist nicht bemerkt. Weitere mögliche Symptome sind unklarer Gewichtsverlust, Stuhldrang, neu aufgetretene, anhaltende Bauchschmerzen oder Stuhlunregelmässigkeiten.

 

«Haben Sie gewusst, dass ungefähr einer von zehn Patienten mit einem neu diagnostiziertem kolorektalem Karzinom (CRC) 50 Jahre oder jünger ist? Besonders häufig sind junge Patienten zwischen 20 und 29 Jahren betroffen.»

 

Die Schweizerische Gesellschaft für Gastroenterologie (SGG) empfiehlt eine Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Altersjahr. Diese Vorsorgeuntersuchung wird von der Krankenkasse übernommen, ist jedoch nicht franchisebefreit. In speziellen Fällen - Darmkrebs in der Familie, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder erbliche Erkrankungen des Darms mit vielen Polypen (Polyposis-Syndrom) - wird diese Untersuchung schon früher empfohlen.

 

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